2015 – Unsere Gäste im Naturfreundehaus

Am ersten Maiwochenende hatte das Naturfreundehaus besondere Menschen zu Gast: den Habichtswalder Haufen, zusammengefunden aus dem Bedürfnis heraus, Teile des Mittelalters möglichst originalgetreu nach zu leben.

Schon bei unserer Ankunft sahen wir, dass alles außergewöhnlich war: statt die bequemen Betten im Naturfreundehaus zu nutzen, hatten sie Zelte mitgebracht, die Heringe dafür waren natürlich selbst geschmiedet. Bekleidet war der „Haufen“- 15 Mitglieder übrigens- mit Gewändern, Schuhen, Schmuck und Gürtel, die original dem Mittelalter nachempfunden waren, sowohl im Material als auch in der Herstellungsweise. Jeder hatte sich ein Gewand hergestellt, passend zu der Figur, die er leben wollte. So kamen auch die wunderbaren Namen zu Stande wie Sir Michael of Dunwick, Wentzel aus Rauschenberg oder Ivar Jorgenson.

Aber das war noch nicht alles: ich sah in einem Zelt ein einfaches Holzbett, gezimmert wie die Wickinger es auf Reisen mitnahmen. Getrunken wurde aus Krügen und Bechern, ein Feuer brannte. Zwischendurch wurde aus einer Armbrust mit selbst gefertigten Bolzen geschossen ( und der Strohballen auch getroffen). Die Bögen zum Pfeil und Bogen schießen waren, man konnte es jetzt schon staunend erahnen, natürlich selbst gemacht.

Was bewegt Menschen, so tief einzudringen, alles wissen zu wollen aus längst vergangener Zeit? Was bewegt sie, so viel Freizeit zu opfern, um alle Utensilien selbst herzustellen? Ich glaube, das alles geschieht aus einer großen Verantwortung für Werte, die wir für vergangen und vergessen halten.

Der Habichtswalder Haufen hat nicht nur eine Freizeitbeschäftigung, sondern eine große Liebe: das Mittelalter.

Kommt bald mal wieder!