Jugendarbeit bei den Naturfreunden in Bad Emstal trotz Corona weiterhin aktiv
Bei den Naturfreunden in Bad Emstal gibt es seit einigen Jahren 3 aktive Kinder- und Jugendgruppen.
Entstanden sind sie aus einer Aktion, Kinder aus Flüchtlingsfamilien, die im Lenchen- Heitmann Haus in Sand untergebracht waren, zu integrieren und kindgerechte Beschäftigung an zu bieten. Die Gruppe, geleitet von Marita Schüler, bestand aus bis zu 15 Kindern und Jugendlichen aller Altersgruppen, d.h. von 2 – 17 Jahren, was auf Dauer nicht zu bewältigen war. So wurde die Gruppe altersgerecht aufgeteilt in 2 Kindergruppe, weiter unter der Leitung von Marita Schüler und eine Jugendgruppe, deren Leitung Lea Siegmann übernahm, die auch schon in der vorherigen Kindergruppe aktiv mitwirkte. Lea studiert zurzeit soziale Arbeit in Kassel und hat viel Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen durch ihr Mitwirken in der evangelischen Jugendarbeit und ein Jahr beim Bundesfreiwilligendienst. Unterstützt wird Lea von Elena Reinecker, die zur Zeit nur noch online teilnehmen kann, weil sie Lehramt für Förderschulen in Gießen studiert und nicht präsent sein kann.
Die Jugendgruppe, für Jugendliche ab 12 Jahren, trifft sich regelmäßig dienstagnachmittags und beschäftigt sich mit den unterschiedlichsten Themen und Aktivitäten: es wird gebastelt, gekocht und gebacken ( besonders beliebt sind Waffeln), gespielt, aber auch gewandert. Höhepunkte waren die Übernachtung im vereinseigenen Tipi mit Lagerfeuer und Nachtwanderung und die lange Filmnacht mit Pizzaessen.
Durch Corona sind diese Aktionen nur noch bedingt und seit Monaten gar nicht mehr möglich gewesen. Trotzdem ist es Lea gelungen, die Dienstagstreffen weiter zu führen und attraktiv zu gestalten: via Internet und What´s App. Sie sammelt Wünsche und Ideen der Teilnehmer und versucht so viele wie möglich um zu setzen. Über Videochat können Anleitungen zu basteln, kochen und backen geben werden, es werden Schatzsuchen und onlinespiele gespielt. So bietet sie den Jugendlichen die Möglichkeit, in der kontaktarmen Zeit weiterhin mit Gleichaltrigen in Kontakt zu bleiben und aufrecht zu halten.
Es sind bei den Treffen zwar deutlich weniger Teilnehmer dabei als bei den Präsenztreffen, Lea hat aber auch zu den anderen, die nicht regelmäßig dabei sind, Kontakt und den Eindruck, dass sie aktiv werden, sobald Präsenztreffen wieder möglich sind. Das ist der ganz dringend Wunsch der Jugendlichen.
Lea sieht es als eine ihrer Aufgabe an, die Gruppe durch die schwierige Coronazeit zu bringen, weil es ihr wichtig ist, Jugendlichen einen verlässlichen Raum an zu bieten, in dem sie die Möglichkeit haben, ihre Bedürfnisse zu formulieren und leben zu können. Sie würde sich auch sehr freuen, wenn Interessierte neu dazu kommen würden.
So ist die Jugendgruppe im Moment die einzige Fachgruppe bei den Naturfreunden, die regelmäßig aktiv ist. Das liegt sicherlich daran, dass Jugendliche mit der digitalen Technik bestens vertraut sind und keine Scheu haben, diesen Weg als Kommunikationsmedium intensiv zu nutzen. Vielleicht lässt sich das für zukünftige Zeiten auch in anderen Fachgruppen umsetzen, die Naturfreunde arbeiten daran.