Der Tag war blau von Emmanuelle Pagano
Auf einer Hochebene in der französischen Provinz, auf der einzelne Bauernhöfe weit abseits liegen, holt die Schulbusfahrerin Adele Tag für Tag und bei jedem Wetter die Kinder zur Schule ab und bringt sie wieder zurück. Auf ihren langen Fahrten betrachtet sie die Veränderungen der heranwachsenden Kinder und die sich in den Jahreszeiten ändernde Landschaft und erinnert sich an ihre Kindheit, die sie vor zehn Jahren hier verbracht hat. Niemand ahnt, dass sie sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hat und ihre Rückkehr ein letzter wichtiger Schritt zu einem selbstbestimmten Leben ist. Die Mutter ist tot, ihr Vater lebt im Altersheim und ihr jüngerer Bruder hat den Kontakt zu ihr abgebrochen. Auch als sie sich in Tony verliebt behält sie ihr Geheimnis für sich. Doch dann gerät sie mit den Schulkindern in einen Schneesturm, sie müssen den Bus stehen lassen und in den Bergen einen Unterschlupf finden, wo sie die Nacht verbringen können, bis sie gefunden werden.
Emmanuelle Pagano erzählt mit poetischen Beschreibungen der rauen Natur und der Landschaft eine außergewöhnliche Lebensgeschichte, mutig, hoffnungsvoll und genau beobachtend.
Die Schriftstellerin, geboren 1969 in Aveyron, studierte Filmwissenschaft und -ästhetik. Sie unterrichtet Bildende Kunst in der Region Ardeche, wo sie mit ihrem Mann und drei Kindern lebt.