2013 – Ausflug der Naturfreunde zu den Hie- und Kripplöchern
Klappertropf, Augentrost, Wachtelweizen und Thymian-Ameisenbläuling gehörten ebenso wie mosaikartige Beweidung, Verkarstung und Zechsteinmeer zu den vielen neuen Begriffen, die eine Gruppe der Naturfreunde Bad Emstal am vergangenen Sonntag nicht nur hörten, sondern auch tatsächlich am lebenden Beispiel erleben konnten. Dafür gesorgt hat Naturparkführerin Dr. Hannelore Frank-Weber vom Naturpark Meißner-Kaufunger Wald, die die Naturfreunde mit viel Begeisterung und Fachwissen durch die interessante und abwechslungsreiche Landschaft der Frankershäuser Hie- und Kripplöcher am Osthang des Meißners geführt hat. Für Überraschung sorgte der Wachholdermann, dem die Gruppe während der Wanderung begegnete nachdem er sich lautstark bemerkbar gemacht hatte. Sonst wäre er aufgrund seines täuschend echt dem Wachholderbaum nachempfundenen Kostüms zwischen den echten Wachholdern unerkannt geblieben. Am Ende der Wanderung stand der Besuch eines 30 m tiefen Erdfalls, der am Ende der 1950 er Jahre überhaupt erst entdeckt wurde, nachdem ein komplettes Kuhgespann darin versunken war.
Rechtzeitig bevor der Regen mit Gewitter einsetzte, versammelten sich die Naturfreunde an der Grillhütte in Frankenhain um dort das leckere Fleisch des Meißnerlamms zu genießen. Die Schafe der Huteschäferei Timmerberg sind verantwortlich für den Erhalt der für die Artenvielfalt so wichtigen Kalk-Magerrasen der Hie- und Kripplöcher, da sie durch die Beweidung dazu beitragen, dass nicht Bäume die Sonderstandorte besiedeln und die seltenen Orchideen und anderen Pflanzen ihren Lebensraum behalten.
So ging am eine gelungene Veranstaltung zu Ende, die die Naturfreunde mit allen Sinnen in eine für Alle ungewohnte Gegend erleben ließ.