2015 – Das ganz andere Freiwilligen-Jahr
Stell` Dir vor: Du hast Abi gemacht, bist 18 Jahre alt und möchtest etwas bewegen in der Welt. Viel zu oft schon hast Du vom Leben in den Entwicklungsländern gehört und jetzt, bevor das Studium oder ein anderer Lebensabschnitt beginnt, möchtest Du dazu beitragen, dass die Verständigung unter den Ländern besser gelingt, möchtest in Kinderdörfern arbeiten, dort, wo es nottut.
30 junge Menschen mit diesem sozialen Anliegen hatte das Naturfreundehaus Bad Emstal jetzt zu Gast. Sie alle gehörten zum Freiwilligendienst des AFS Interkulturelle Begegnungen e.V., der unter der Obhut der Bundesministerien für Wirtschaft und Arbeit und Soziales steht. Diesen Verein gibt es weltweit, um ein bessere Miteinander schaffen durch interkulturelle Verständigung.
Unsere jungen Menschen hatten sich erfolgreich für eine ehrenamtliche Arbeit in Malaysia oder den Philippinen beworben und wurden nun von „ Ehemaligen“ auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Sie alle standen ca. 4 Wochen vor ihrer Ausreise. Die Arbeit vor Ort dauert dann 11 Monate. Alle haben Gasteltern, bei denen sie wohnen. Die soziale Arbeit findet in Projekten statt. Elisa aus Berlin erzählte mir, dass sie schon seit der 5. Klasse in ein Entwicklungsland möchte. Sie wird nun auf den Philippinen Aufklärungsarbeit leisten Laura aus Lörrach, die gerade im Abi steckt, hat schon Ferienarbeit in sozialen Einrichtungen hinter sich. Sie wird in Malaysia mit Kindern arbeiten. Anschließend möchte sie Wirtschaftswissenschaften studieren und ihre Erfahrungen dort einfließen lassen.
Auch Jami habe ich persönlich kennengelernt, der eigentlich Physik studiert und als Ehemaliger zu den Ausbildern gehört. Er hatte mit seinen Freiwilligen an vielen Themen gearbeitet, damit sie alles über ihr Gastland wissen, in dem sie dann nach ihrer Ankunft nochmals vorbereitet werden.
Nachdem wir soviel vom Lernen gesprochen hatten, war meine Frage nach dem Wohlfühlen bei uns überfällig:
Sie alle fanden es klasse, die Stimmung war toll, das Haus hatte eine Heizung und Spielplatz und Wald haben auch gut gefallen.
Jetzt aber mussten sie schnell weg, denn der Küchendienst, der übrigens freiwillig ist, aber den alle mitmachen, rief.
Ich habe gelernt in diesem Gespräch, dass es Dinge, die ich mir immer gewünscht habe, ja schon gibt, aber wir alle viel zu wenig darüber erfahren. Oder kümmern wir uns zu wenig darum?